Editorial 1 | 2023

Liebe Leserin, lieber Leser,

es klingt für uns erst einmal paradox — Kühlgeräte als „Dauerbrenner“ bzw. eine latente und nicht zu unterschätzende Brandgefahr. Aber der erste Beitrag klärt uns schnell auf. Der Autor zeigt anhand von mehreren Fallbeispielen aus der IFS-Brandursachenstatistik auf, dass Kühlgeräte über die Jahre den Wäschetrocknern den Spitzenreiterrang als die brandursächlisten Elektrogeräte abgelaufen haben. Denn diese Geräte sind hohen Belastungen ausgesetzt und arbeiten zudem noch im Dauerbetrieb. Die detektivisch anmutende Brandursachenermittlung zeigt: Nicht immer ist eine Überlastung des verbauten Kompressors brandauslösend. Der Autor macht deutlich, dass durch einen sorgfältigen Geräteumgang und die Installation von Rauchwarnmeldern jeder dazu beitragen kann, Brandrisiken zu reduzieren und mögliche Schäden zu minimieren.

Im zweiten Beitrag steht der Brandschutz in Verbindung mit der stark steigenden Elektromobilität im Fokus. Gültige Bau- und Garagenverordnungen haben sich diesem Themenfeld noch nicht hinreichend gestellt. Die Verantwortung liegt beim Unternehmer, für seinen Betrieb eine risikogerechte Bewertung und Festlegung von baulichen, anlagentechnischen und organisatorischen Maßnahmen zu treffen und diese auch umzusetzen. Die betrifft beispielsweise den Einbau von Ladesäulen in Bestandsbauten. In Ermangelung baurechtlicher Vorgaben helfen neue VdS-Richtlinien als Orientierung.

Die zunehmende Anzahl von akkubetriebenen Geräten in Einsatzfahrzeugen führte in der Vergangenheit zu einem Anstieg von Bränden in Feuerwehrgerätehäusern. Für die Feuerwehr Landkreis Aschaffenburg, Preisträger des vom Verband öffentlicher Versicherer ausgelobten IF Star, ist eine frühzeitige Branderkennung daher essenziell wichtig. Im Beitrag beschreiben die Autoren, wie sie durch die Installation eines kostengünstigen funkbasierten Rauchwarnmelder-Systems die Sicherheit erhöhen konnten.

Im dann folgenden Artikel schildert die Feuerwehr Paderborn, ein weiterer Preisträger des IF Star, wie sie mit einer digitalen Alternative zur Brandschutzerziehung in Präsenz die Coronazeit gemeistert hat. Geholfen haben der Feuerwehr dabei langjährige Erfahrungen im Puppenspiel. Speziell für YouTube produzierte Videoclips schlugen die Brücke zu den Kindern. Dabei konnten vielfältige Themen aufgegriffen werden.

Das abschließende Schadenbeispiel des IFS zeigt, wie wichtig es ist, sich über die Ascheentsorgung bei dem Betrieb eines offenen Kamins Gedanken zu machen. Die neuen Eigentümer eines Hauses aus den 1970er- Jahren hatten es versäumt, sich die zwar eigenwillige, aber durchaus nicht unübliche Auffangkonstruktion mit einem Aschebehälter im Keller anzusehen.

Zum Schluss noch ein Hinweis in eigener Sache. Ab dieser Ausgabe begrüßen wir unseren Redaktionskollegen Ralf Tornau in der Redaktionsleitung.

Gemeinsam werden wir das Printmedium schadenprisma sowie auch den Online-Auftritt im Interesse unserer Leserinnen und Leser zukunftsorientiert weiterentwickeln.

Ihre Redaktionsleitung

Hartmut Heyde, Ralf Tornau

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