Editorial 4 | 2025
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Dynamische Fluchtweglenkungssysteme (DFWL) können im Brandfall Leben retten, indem sie Fluchtwege flexibel an die tatsächliche Gefahrenlage anpassen und so eine schnelle Evakuierung ermöglichen. Unser Titelbeitrag zeigt aktuelle technische Möglichkeiten, rechtliche Rahmenbedingungen und Zukunftstrends – bis hin zu adaptiven Systemen. Besonders für Bestandsgebäude bieten DFWL wirtschaftliche und pragmatische Lösungen, um bestehende Anforderungen an den Personenschutz zu erfüllen.
Wie können geflüchtete Menschen wirksam über Brandschutz aufgeklärt werden? Der Beitrag von Fabian Seidel stellt ein praxisnahes Konzept vor, das auf einer neuen Risikokommunikationsstrategie basiert und zentrale Erfolgsfaktoren wie Kultursensibilität, mehrsprachige und visuelle Vermittlung sowie den Einsatz von Vertrauenspersonen herausarbeitet. Ziel ist es, Sicherheit und Vertrauen zu stärken und so Gefährdungen nachhaltig zu verringern.
Das Experiment „Vergolden einer Kupfermünze“ endet im Schulalltag häufig mit unbeabsichtigten Bränden – Ursache ist meist die unsachgemäße Entsorgung von Zinkpulverresten, die sich selbst entzünden können. Der Beitrag von Alfons Moors vom Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer zeigt anhand realer Schadenfälle, worauf Lehrkräfte achten müssen, und erläutert praktikable Maßnahmen zur Vermeidung solcher Brände. So werden Risiken frühzeitig erkannt und Schulschäden effektiv verhindert.
Computersimulationen ermöglichen detaillierte Einblicke in die dynamische Ausbreitung von Großbränden – der zweite Teil dieser Artikelreihe zeigt am Beispiel eines realen Brandereignisses, wie unterschiedliche Balkonkonstruktionen und Materialien das Brandverhalten entscheidend beeinflussen. Die gewonnenen Erkenntnisse liefern nicht nur wertvolle Ansatzpunkte für den vorbeugenden baulichen Brandschutz, sondern werfen auch Fragen zum aktuellen Baurecht und zu planerischen Standards auf. So verschiebt sich der Fokus von der Brandbekämpfung hin zur gezielten Prävention.
Gewalt gegen Einsatzkräfte ist längst kein Randphänomen mehr. Aktuelle Studien zeigen einen alarmierenden Anstieg von Übergriffen auf Feuerwehrund Rettungspersonal. Ein Forschungsprojekt geht den Ursachen und Eskalationsmustern mit innovativen Methoden nach und entwickelt praxisnahe Empfehlungen, um den Schutz der Helfer nachhaltig zu verbessern. Ziel ist es, sowohl die Gesundheit der Einsatzkräfte als auch die Sicherheit der Bevölkerung langfristig zu stärken.
Mit einer Homeofficeund Kreativzone im Feuerwehrhaus zeigt die Feuerwehr Schwalbach, wie moderne Arbeitsformen zur Stärkung der freiwilligen Feuerwehr genutzt werden können. Die innovative Lösung verbindet flexibles Arbeiten mit erhöhter Einsatzbereitschaft und fördert das soziale Miteinander – ein Ansatz, der nicht nur die Ausrückzeiten verkürzt, sondern auch die Bindung an das Ehrenamt stärkt. Dafür wurde die Wehr mit dem IF-Star 2024 ausgezeichnet.
Seit 20 Jahren engagiert sich der PräventionsTisch Münster erfolgreich für die Verhinderung von Schädel-Hirn-Verletzungen bei Kindern und Jugendlichen – eine Aufgabe, die auch heute nichts an Aktualität verloren hat. Gemeinsam mit der Provinzial und weiteren Partnern setzt die Initiative auf Aufklärung, präventive Aktionen und das Bewusstsein für die Schutzwirkung von Fahrradhelmen. Das Jubiläum bietet Anlass für Rückblick, Ausblick und ein klares Ziel: mehr Sicherheit für die jüngsten Verkehrsteilnehmer.
Ein vermeintlich frostsicherer Außenwasserhahn führte im Sommer durch einen verdeckten Frostschaden zu Feuchtigkeit im Haus. Die Ursache war ein über den Winter angeschlossener Gartenschlauch. Das Beispiel zeigt: Auch als „frostsicher“ deklarierte Armaturen schützen nur bei korrekter Nutzung vor Schäden. Wer die Funktion im Herbst kontrolliert, beugt teuren Wasserschäden im nächsten Sommer vor.
Mit unserer neuen Ausgabe möchten wir Ihnen wieder innovative Ansätze zur Schadenverhütung, aktuelle Herausforderungen im Bereich der Sicherheit sowie Beispiele für Engagement und Prävention näherbringen.
Herzlichst Ihr
Ralf Tornau
Redaktionsleiter
