Im Hochsommer bemerkte der Eigentümer eines Einfamilienhauses aufsteigende Feuchtigkeit an den Wänden im Hauswirtschaftraum. Die Leckageortung führte zu einer Außenwandarmatur, die dort installiert war. Es handelte sich um einen sogenannten frostsicheren Außenwasserhahn, der allerdings nur frostsicher ist, wenn die Funktionsweise berücksichtigt wird – oder einfach die Herstellerangaben beachtet werden.
Der Ventilsitz dieser Armaturen liegt im eingebauten Zustand im Gebäude. Das Ventilrohr verläuft durch die Außenwand und mündet im Auslass des Außenwasserhahns, der dort aufund zugedreht werden kann.
Mit dem Zudrehen des Außenwasserhahns schließt das Ventil auf der Innenseite des Gebäudes. Das Ventilrohr wird dabei entleert. Die Entstehung eines Frostschadens ist dann nicht mehr möglich. Allerdings funktioniert diese Selbstentleerung nur, wenn weder ein Schlauch noch eine Schlauchanschlusstülle an den Auslass angeschlossen ist. Das Schadenbild zeigte hier einen charakteristischen Frostschaden:
Das Anschlussstück war zum Teil aus der Gewindeverbindung herausgedrückt und das Ende des Ventilrohrs, das im ein gebauten Zustand im Gebäudeinneren liegt, war aufgeweitet worden. Diese Verformungen entstehen bei Bauteilen der Trinkwasserinstallation nur durch den starken Druckanstieg als Folge einer Frosteinwirkung.

Hauses und das linke Ende im beheizten Hauswirtschaftsraum.
Bei der Dichtigkeitsprüfung im Labor tropften 1,48 Liter Wasser pro Stunde aus dem Anschlussbereich der Armatur. Mit dem Schließen des Ventils stoppte auch der Wasseraustritt.
Der Feuchteschaden in dem Einfamilienhaus war über Monate unbemerkt geblieben, weil immer nur eine relativ kleine Menge Wasser austrat, und nur dann, wenn der Außenwasserhahn geöffnet war.
Entstanden war der Schaden, weil im Winter zuvor mindestens die Schlauchtülle eines Gartenschlauches angeschlossen war. Vielleicht wurde der gesamte Gartenschlauch auch einfach vergessen. Beim letzten Zudrehen vor dem Winter blieb das Ventilrohr darum mit Wasser gefüllt, das schließlich einfror.
Frostsichere Außerwasserhähne, die durch einen vergessenen Gartenschlauch ihre Funktion einbüßen, sind eine typische Schwachstelle, über die Frostschäden an wasserführenden Installationen von Wohngebäuden entstehen.


Schraubübergang wurde zum Teil aus dem Innengewinde des Ventilrohres herausgedrückt.
Ob Ihre Immobilie fit ist für die kalte Jahreszeit, können Sie schnell und einfach prüfen mit dem IFS-Wintercheck unter www.ifs-ev.org/wintercheck
Schäden wie dieser werden auf der Internetseite des IFS www.ifs-ev.org regelmäßig veröffentlicht.
